Burnout – Volkskrankheit oder Modeerscheinung? 

In den vergangenen Jahren hat der Begriff “Burnout” enorm an Popularität gewonnen. Die Frage lautet: Muss man sich nun Sorgen machen?  Ja, “Burnout” ist ein ernst zu nehmender Zustand!

Das tatsächliche Burnout Syndrom ist weit mehr als ein vorübergehender Zustand der Erschöpfung, der sich mit ein paar oberflächlichen Tipps und Ratschlägen gegen das Ausbrennen beheben lässt.

Die eigentliche Ursache für das Burnout Syndrom liegt meist viel tiefer als gemeinhin angenommen. Die Zusammenhänge sind meist komplizierter als sie im ersten Moment scheinen. Und die Symptome lassen sich oft nur schwer von den Symptomen einer “klassischen”, nicht auf Überarbeitung zurückzuführenden Depression unterscheiden.


[easy_youtube_gallery id=CBl4xLjKbm4 cols=2 ar=16_9 thumbnail=hqdefault title=bottom]Phasen eines BurnOut[/easy_youtube_gallery]

Video Smartvision: Die 5 Phasen eines BurnOut


Bei der Entstehung des BurnOut Syndroms spielen die äusseren Umstände eine bedeutende Rolle.

Einen idealen Nährboden bilden:

  • hohe Arbeitsbelastung, Stress,
  • mangelnde Ressourcen (Personal, Finanzmittel),
  • fehlendes oder wenig positives Feedback
  • ständige Konfrontation mit Problemen z. B. durch Kunden, Klienten, Schüler, etc.,
  • keine klare Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben,
  • zu hohe oder unklare Erwartungen und Zielvorgaben,
  • mangelhafte Arbeitsorganisation, Strukturen und Rahmenbedingungen,
  • schlechte Teamarbeit, Konflikte, Kompetenzgerangel,
  • Überforderung durch zu komplexe oder sich ständig ändernde Aufgaben,
  • geringer Verdienst und die darin gesendete Botschaft:
    “Deine Arbeit ist nicht viel wert!“,
  • drohender Arbeitsplatzverlust,

Keine Frage: Die oben genannten Faktoren erhöhen das Burnout Risiko deutlich. Doch nur in den äußeren Umständen nach der Ursache für das Ausgebranntsein zu suchen, reicht nicht aus!

Wie kommt es denn, dass unter den gleichen widrigen Bedingungen nicht alle am Burnout Syndrom leiden? Warum brennt der eine aus, während der andere scheinbar immun gegen das Burnout Syndrom ist – und das, obwohl er in derselben Abteilung arbeitet und mit den gleichen Umständen zu kämpfen hat?


Burnout-Ursache II: Persönlichkeit des Betroffenen.

Zu den äußeren Umständen muss noch eine zweite Komponente kommen, um am BurnOut Syndrom zu erkranken. Die Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen mit ihren inneren Wünschen und Ängsten.

Einen idealen Nährboden bilden:

  • sehr hohe Ideale / Ehrgeiz
  • Perfektionismus, den Wunsch, erfolgreich zu sein
  • die Unfähigkeit, „Nein“ zu sagen
  • die Angst vor Ablehnung und Versagen
  • die Angst, den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen
  • die Angst, in der „grauen Masse“ unterzugehen
  • den Wunsch, wirklich etwas zu bewirken, den „Unterschied zu machen“
  • den Wunsch nach materieller Sicherheit

Burnout behandelbar?

Die gute Nachricht zuerst: Ja, Ihnen kann geholfen werden und Sie haben ein Recht darauf!

Die schlechte: Das ist nicht ganz so leicht, wie es Ihnen von Hochglanz-Magazinen und so manchem “Burnout-Experten” vorgegaukelt wird.


Die richtigen Wege gehen!

I. Stationäre Behandlung
Eine stationäre Behandlung ist möglich. Allerdings sollten Sie mit längeren Wartezeiten rechnen. Eine längere Auszeit, in der Sie sich voll und ganz auf sich selbst konzentrieren können, kann zwar helfen, die Herausforderung liegt dann allerdings im beruflichen Wiedereinstieg. Vieles von dem, was Sie während des stationären Aufenthalts in einer Klinik gelernt haben, muss sich nun im Alltag bewähren. Dies gelingt nicht immer, so dass die Gefahr besteht, wieder in alte Muster zu verfallen.

II. Coaching oder ambulante Therapie
Ein Coaching müssen Sie in aller Regel selbst bezahlen. Immer häufiger zeigen jedoch Arbeitgeber Interesse am Wohlergehen ihrer Mitarbeiter und unterstützen oder übernehmen gar die Kosten. Der Vorteil eines professionell durchgeführten und fachlich fundierten Coachings liegt im zielgerichteten Vorgehen. Sie erreichen vielleicht in kürzerer Zeit bessere Ergebnisse.

Wichtig: Nehmen Sie sich Zeit und Informieren Sie ausführlich. Sprechen Sie mit Ihren behandelnden Arzt und Ihrer Krankenkasse über die verschiedenen Therapie Möglichkeiten.


Golfsport gegen Burnout?

Golf kann Positives in Bezug auf Stress und BurnOut-Erkrankungen bewirken

Neben Therapien und psychotherapeutischen Behandlungen können auch motorisch-körperliche Aktivitäten bei einer Erkrankung wie dem Burout-Syndrom den Selbstheilungsprozess fördern. In psychosomatischen Kliniken wird bereits sehr viel mit Sporttherapien gearbeitet.  Moderates Training wie Yoga oder Nordic Walking, Wellness und Entspannung sollen bei Erkrankten den Zustand bessern. Golf sorgt für einen Stressausgleich, wenn der Sport nicht zu verbissen ausgeübt wird.